Strategie Digitale Schweiz 2023
Die «Strategie Digitale Schweiz» setzt die Leitlinien der digitalen Transformation der Schweiz (vgl. Verordnung über die digitale Transformation und die Informatik). Sie ist für die Bundesverwaltung verbindlich und dient allen anderen Akteuren der Digitalisierung als Orientierungsrahmen.
Inhaltsverzeichnis
Vision
Die Schweiz priorisiert digitale Angebote konsequent zum Nutzen der Menschen («Digital First»). Sie nutzt gezielt die Chancen des digitalen Wandels, sodass alle nachhaltig davon profitieren. Die Schweiz zählt zu den digital wettbewerbsfähigsten und innovativsten Ländern Europas.
Definition «Digital First»
Gemäss «Digital First» priorisiert man digitale Lösungen wann immer möglich und soweit sinnvoll. Wenn nötig bietet man auch nicht digitale Lösungen an. Dadurch unterscheidet sich «Digital First» vom Prinzip «Digital Only», das ausschliesslich auf digitale Lösungen setzt.
Zweck
Die gesamte Bevölkerung der Schweiz soll von einer nachhaltigen und verantwortungsvollen digitalen Transformation profitieren. Diese treiben die Behörden aller föderalen Ebenen, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gemeinsam voran.
Mit Fokusthemen identifiziert der Bundesrat jährlich zwei bis drei aktuelle Schwerpunkte und lanciert damit Themen der digitalen Transformation. Diese Fokussierung wird ergänzt durch den Aktionsplan, der einen Überblick bietet über die Aktivitäten im Bereich der digitalen Transformation für die breite Bevölkerung. Im Unterschied zu den jährlich wechselnden Fokusthemen bleiben die Vision und die Wirkungsbereiche über mehrere Jahre hinweg stabil.
Die «Strategie Digitale Schweiz» bietet - im Sinne einer Dachstrategie - einen Rahmen für die «Digitalisierungsstrategie Bund», die Strategie «Digitale Verwaltung Schweiz» und sektorielle Strategien. Sie leistet zudem einen Beitrag zur Erreichung der Schweizer Klima- und Umweltziele und der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Die Digitalisierung bleibt Aufgabe aller fachlich zuständigen Organisationen, welche die Massnahmen federführend umsetzen.
Fokusthemen 2023
Die Fokusthemen sind Ausgangspunkt für neue Massnahmen und Bundesratsaufträge, soweit sie die Bundeskompetenzen betreffen. Sie sind Gegenstand der Sitzungen des Beirats Digitale Schweiz, in dem sich Expertinnen und Experten unter Vorsitz einer Bundesrätin oder eines Bundesrats mit dem Thema vertieft auseinandersetzen. Der Bundesrat bestimmt die Fokusthemen jährlich. Die federführenden Departemente sind für die Umsetzung zuständig.
Digitalisierung im Gesundheitsbereich
Gesundheitseinrichtungen und -fachpersonen werden besser digital vernetzt; dabei steht auch die Mehrfachnutzung von Daten im Fokus. Um ein interoperables Gesundheitswesen, basierend auf einem transparenten Datenökosystem zu fördern und konkrete Massnahmen und Projekte umzusetzen, wird ein Programm zur Förderung der digitalen Transformation im Gesundheitswesen erarbeitet.
Digitalisierungsfreundliches Recht
Gesetze werden so gestaltet, dass sie die Digitalisierung begünstigen statt hemmen. Die Behörden auf allen föderalen Ebenen wickeln ihre Geschäfte wann immer möglich und soweit sinnvoll digital ab. Wenn nötig bieten sie auch nicht-digitale Lösungen an.
Digitale Souveränität
Die Schweiz prüft, welche politischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und individuellen Abhängigkeiten in der digitalen Welt reduziert werden können. Diese werden gegenüber den Vorteilen der internationalen Offenheit und Vernetzung abgewogen.
Wirkungsbereiche mit Messgrössen
Fünf langfristige Wirkungsbereiche bilden die Struktur der «Strategie Digitale Schweiz 2023». Die Wirkungsbereiche lehnen sich an den EU-Digital Kompass an. Fokusthemen und Massnahmen sind jeweils einem Wirkungsbereich zugeordnet. Diese Struktur versteht sich als Instrument zur Erstellung einer Gesamtsicht derjenigen hoheitlichen Tätigkeiten, die für eine digitale Schweiz wichtig sind. Der Bundesrat misst den Fortschritt in jedem Wirkungsbereich mit zwei Messgrössen. Die 10 Messgrössen wurden initial festgelegt. Sie werden fortlaufend überprüft und allenfalls angepasst. Soweit möglich werden die Werte mit internationalen Messgrössen verglichen.
Bildung und Kompetenzen
Bevölkerung, Wirtschaft und Behörden verfügen über Kompetenzen im Umgang mit neuen Technologien und können diese kritisch hinterfragen.
Sicherheit und Vertrauen
In der Schweiz können sich die Einwohnerinnen und Einwohner in der digitalen Welt sicher bewegen; die Privatsphäre ist geschützt.
Rahmenbedingungen
Wirtschaft und Gesellschaft können sich auf verlässliche und vorteilhafte Rahmenbedingungen für den digitalen Raum verlassen.
Infrastruktur
Die Behörden fördern und betreiben eine verlässliche und widerstandsfähige physische sowie digitale Infrastruktur.
Digitale Behördenleistungen
Behörden bieten ihre Leistungen standardmässig digital an («Digital First»).
Aktionsplan
Der Aktionsplan ist Teil der «Strategie Digitale Schweiz». Er definiert die Massnahmen und gibt eine Übersicht zum Stand der Umsetzung. Massnahmen sind konkrete, zeitlich befristete Programme, Projekte oder Initiativen von bundesinternen oder externen Akteuren. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur digitalen Transformation der Schweiz. Der Fortschritt von einzelnen Massnahmen wird fortlaufend von den federführenden Akteuren aktualisiert und als Übersicht auf dieser Website publiziert.
Zuständigkeiten und Umsetzung
Der Bereich Digitale Transformation und IKT-Lenkung (DTI) der Bundeskanzlei ist zuständig für die Weiterentwicklung, die Koordination, die Kommunikation und das Monitoring der «Strategie Digitale Schweiz». Er berichtet dem Bundesrat jährlich über den Fortschritt der Strategie, erstellt Vorschläge für neue Fokusthemen in enger Zusammenarbeit mit den Departementen und regt bei Bedarf Anpassungen an der Strategie an. Für die Umsetzung der einzelnen Massnahmen sind die jeweils federführenden Akteure verantwortlich, die den Bereich DTI regelmässig über den Fortschritt informieren.