Strategie Digitale Schweiz

Die Strategie «Digitale Schweiz» setzt die Leitlinien der digitalen Transformation der Schweiz (vgl. Verordnung über die digitale Transformation und die Informatik). Sie ist für die Bundesverwaltung verbindlich und dient allen anderen Akteuren und Akteurinnen der Digitalisierung als Orientierungsrahmen.

Vision

Die Schweiz priorisiert digitale Angebote konsequent zum Nutzen der Menschen («Digital First»). Sie nutzt gezielt die Chancen eines nachhaltigen digitalen Wandels, sodass alle (ökologisch, wirtschaftlich und sozial) nachhaltig davon profitieren. Die Schweiz zählt zu den digital wettbewerbsfähigsten und innovativsten Ländern Europas.

Definition «Digital First»

Gemäss «Digital First» priorisiert man digitale Lösungen wann immer möglich und soweit sinnvoll. Wenn nötig bietet man auch nicht digitale Lösungen an. Dadurch unterscheidet sich «Digital First» vom Prinzip «Digital Only», das ausschliesslich auf digitale Lösungen setzt.

Zweck

Die gesamte Bevölkerung der Schweiz soll von einer nachhaltigen und verantwortungsvollen digitalen Transformation profitieren. Diese treiben die Behörden aller föderalen Ebenen, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gemeinsam voran.

Mit Fokusthemen identifiziert der Bundesrat jährlich zwei bis drei aktuelle Schwerpunkte und lanciert damit Themen der digitalen Transformation. Diese Fokussierung wird ergänzt durch den Aktionsplan, der einen Überblick bietet über die Aktivitäten im Bereich der digitalen Transformation für die breite Bevölkerung. Im Unterschied zu den jährlich wechselnden Fokusthemen bleiben die Vision und die Wirkungsbereiche über mehrere Jahre hinweg stabil.

Die Strategie «Digitale Schweiz» bietet - im Sinne einer Dachstrategie - einen Rahmen für die Strategie «Digitale Bundesverwaltung», die Strategie «Digitale Verwaltung Schweiz» und sektorielle Strategien. Sie leistet zudem einen Beitrag zur Erreichung der Schweizer Klima- und Umweltziele und der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Die Digitalisierung bleibt Aufgabe aller fachlich zuständigen Organisationen, welche die Massnahmen federführend umsetzen.

Fokusthemen

Die Fokusthemen sind Ausgangspunkt für neue Massnahmen und Bundesratsaufträge, soweit sie die Bundeskompetenzen betreffen. Sie sind Gegenstand der Sitzungen des Beirats Digitale Schweiz, in dem sich Expertinnen und Experten unter Vorsitz einer Bundesrätin oder eines Bundesrats mit dem Thema vertieft auseinandersetzen. Der Bundesrat bestimmt die Fokusthemen jährlich. Die federführenden Departemente sind für die Umsetzung zuständig.

Digitalisierung im Gesundheitsbereich

Gesundheitseinrichtungen und -fachpersonen werden besser digital vernetzt; dabei steht auch die Mehrfachnutzung von Daten im Fokus. Um ein interoperables Gesundheitswesen, basierend auf einem transparenten Datenökosystem zu fördern und konkrete Massnahmen und Projekte umzusetzen, wird ein Programm zur Förderung der digitalen Transformation im Gesundheitswesen erarbeitet.

Digitalisierungsfreundliches Recht

Gesetze werden so gestaltet, dass sie die Digitalisierung begünstigen statt hemmen. Die Behörden auf allen föderalen Ebenen wickeln ihre Geschäfte wann immer möglich und soweit sinnvoll digital ab. Wenn nötig bieten sie auch nicht-digitale Lösungen an.

Digitale Souveränität

Die Schweiz prüft, welche politischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und individuellen Abhängigkeiten in der digitalen Welt reduziert werden können. Diese werden gegenüber den Vorteilen der internationalen Offenheit und Vernetzung abgewogen.

Wirkungsbereiche mit Messgrössen

Fünf langfristige Wirkungsbereiche bilden die Struktur der Strategie «Digitale Schweiz». Die Wirkungsbereiche lehnen sich an den EU-Digital Kompass an. Fokusthemen und Massnahmen sind jeweils einem Wirkungsbereich zugeordnet. Diese Struktur versteht sich als Instrument zur Erstellung einer Gesamtsicht derjenigen hoheitlichen Tätigkeiten, die für eine digitale Schweiz wichtig sind. Der Bundesrat misst den Fortschritt in jedem Wirkungsbereich mit zwei Messgrössen. Die 10 Messgrössen wurden initial festgelegt. Sie werden fortlaufend überprüft und allenfalls angepasst. Soweit möglich werden die Werte mit internationalen Messgrössen verglichen.

Bildung und Kompetenzen

Bevölkerung, Wirtschaft und Behörden verfügen über Kompetenzen im Umgang mit neuen Technologien und können diese kritisch hinterfragen.

Sicherheit und Vertrauen

In der Schweiz können sich die Einwohnerinnen und Einwohner in der digitalen Welt sicher bewegen; die Privatsphäre ist geschützt.

Rahmenbedingungen

Wirtschaft und Gesellschaft können sich auf verlässliche und vorteilhafte Rahmenbedingungen für den digitalen Raum verlassen.

Infrastruktur

Die Behörden fördern und betreiben eine verlässliche und widerstandsfähige physische sowie digitale Infrastruktur.

Digitale Behördenleistungen

Behörden bieten ihre Leistungen standardmässig digital an («Digital First»).

Aktionsplan

Der Aktionsplan ist Teil der Strategie «Digitale Schweiz». Er definiert die Massnahmen und gibt eine Übersicht zum Stand der Umsetzung. Massnahmen sind konkrete, zeitlich befristete Programme, Projekte oder Initiativen von bundesinternen oder externen Akteuren und Akteurinnen. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur digitalen Transformation der Schweiz. Der Fortschritt von einzelnen Massnahmen wird fortlaufend von den federführenden Akteuren und Akteurinnen aktualisiert und als Übersicht auf dieser Website publiziert.

Zum Aktionsplan

Zuständigkeiten und Umsetzung

Der Bereich Digitale Transformation und IKT-Lenkung (DTI) der Bundeskanzlei ist zuständig für die Weiterentwicklung, die Koordination, die Kommunikation und das Monitoring der «Strategie Digitale Schweiz». Er berichtet dem Bundesrat jährlich über den Fortschritt der Strategie, erstellt Vorschläge für neue Fokusthemen in enger Zusammenarbeit mit den Departementen und regt bei Bedarf Anpassungen an der Strategie an. Für die Umsetzung der einzelnen Massnahmen sind die jeweils federführenden Akteure und Akteurinnen verantwortlich, die den Bereich DTI regelmässig über den Fortschritt informieren.

Zu weiterführenden Informationen

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